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  • Die „Bild am Sonntag“ illustrierte ihr „Urlaubslotto“, bei dem eine Kreuzfahrt verlost wurde, ohne Einwilligung der Abgebildeten mit einem Foto von drei Schauspielern der Serie „Traumschiff“ in Schiffsuniform. Das Bild war mit dem Hinweis versehen, die Abgebildeten werde man auf der Kreuzfahrt „zwar nicht treffen. Aber wie auf dem echten TV-Traumschiff schippern Sie zu den schönsten Buchten und den spannendsten Städten“. Der Kapitänsdarsteller klagte und bekam vor dem Oberlandesgericht Köln Recht. Das Bild durfte nicht verwendet werden (Urteil vom 10.10.2019 Az. 15 U 39/19).

    Maßgeblich wertete das Gericht dabei die vorwiegend werbliche Bildnutzung. Auch wenn ein Gewinnspiel im Grundsatz noch der redaktionellen Tätigkeit eines Presseorgans zuzuordnen sei, habe im konkreten Fall das Bild kaum echten Nachrichtenwert gehabt. Die Beliebtheit des Schauspielers habe als „Garant“ für eine Traumreise ersichtlich auch auf den Hauptgewinn abfärben sollen. Mit dem Bild des Klägers sei… [weiterlesen]

  • Wer sich daran erinnern möchte, wie und für welche Themen Menschen in den Achtziger Jahren in Berlin auf die Straße gingen – oder wer als Unter-Dreißigjähriger neugierig auf die Zeit vor seiner Geburt ist, kann die Bildern des Berliner Fotografen Peter Hebler betrachten, den die Bildagentur akg-images ab sofort vertritt.

    Zu sehen sind Punker mit Hahnenkamm, Szenen aus dem Christopher Street Day – 1979 gab es in Deutschland die ersten CSD-Veranstaltungen - , Kopfsteinpflaster-werfende Demonstranten bei der Demo gegen den Staatsbesuch Ronald Reagans in Berlin 1982, brennende Reifen bei der Räumung besetzter Häuser und Anti-Atom-Demonstrationszüge mit als Skelett kostümierten Protestierenden. Und: Schon vor Jahrzehnten gingen Menschen friedlich für den Umweltschutz auf die Straße. 1990 fotografierte Hebler Ost-Berliner radelnde Umweltschützer bei ihrer Fahrrad-Demo.

    akg-images vertritt ab sofort den Fotografen Peter Hebler. Hier geht's zur Sammlung: [weiterlesen]

  • Viviane Sassen/ Untitled from Roxane II, 040,2017/ courtesy Stevenson Gallery, Kapstadt

    Vom 30. November 2019 bis zum 10. Mai 2020 zeigt die Helmut Newton Stiftung die Gruppenausstellung „Body Performance“ mit Werken von Vanessa Beercroft, Yang Fudong, Inez & Vinoodh, Jürgen Klauke, Robert Longo, Robert Mapplethorpe, Helmut Newton, Barbara Probst, Viviane Sassen, Cindy Sherman, Bernd Uhlig und Erwin Wurm.

    Der Begriff „Performance Art“ wurde in den 1960er Jahren geprägt. Eine Performance ist eine live stattfindende handlungsbetonte Kunstaktion.
    In der Ausstellung zu sehen sind neben Fotosequenzen, deren Ursprung in künstlerischen Performances, Tanz- und Bühnengeschehen liegt, Street Photography und auch konzeptionelle Bildserien.

    Präsentiert werden die unterschiedlichsten Ansätze und Ausprägungen für künstlerische Aktionen und Körper-Performances: Menschen tragen Kleidung für ungewöhnlich inszenierte Modebilder, sie agieren vermeintlich irrational auf Straßen und… [weiterlesen]
  • Ein Vater hatte in die Veröffentlichung einer Fotografie seiner damals 15-jährigen Tochter eingewilligt. 1999 war in einer Zeitschrift eine „Homestory“ mit dem Bild abgedruckt worden. Als ihr Bild neunzehn Jahre später erneut publiziert wurde, legte die inzwischen volljährige Frau Klage wegen der Verletzung ihres Persönlichkeitsrechtes ein. Sie verlangte Unterlassung, da die damalige Einwilligung ihres Vaters die erneute Veröffentlichung nicht rechtfertigten.

    Das Landgericht Frankfurt gab der Klägerin Recht (29. September 2019 2-0 O 454/18). Da sie als Jugendliche keine Einwilligung in die Bildveröffentlichung gegeben habe, habe sie selbst noch keine bindende Entscheidung hinsichtlich der Veröffentlichung getroffen. Die Entscheidungsmöglichkeit darüber müsse auch Personen zugebilligt werden, die als Minderjährige mit Zustimmung ihrer gesetzlichen Vertreter abgebildet wurden, nun aber die Volljährigkeit erreicht hätten.

    Die Klägerin kann die Unterlassung der Bildveröffentlichung… [weiterlesen]
  • Erstmals wird "Der Neue BFF-Förderpreis" dieses Jahr in den drei Kategorien „Angewandte Fotografie / Design“, „Kunst“ und „Reportage / Dokumentation“ ausgeschrieben. Den Bewerber steht dabei die ganze Bandbreite der Fotografie offen. Ihnen ist das Genre – Werbung, Journalismus, Still-Life, Food oder People – ebenso freigestellt wie die Wahl zwischen Studio- und Location-Shooting. Voraussetzung ist, dass das Konzept noch nicht fertig umgesetzt wurde und unveröffentlicht ist.

    Thematisch stellt der Wettbewerb "diesmal die fotografische Auseinandersetzung mit sozialen, kulturellen, ökologischen oder ökonomischen Aspekten unter dem Leitmotiv »elementar« in den Mittelpunkt. In den einzureichenden Konzepten sollen sich die Bewerber*innen gezielt mit elementaren Fragestellungen und Herausforderungen unserer Zeit befassen", so der Fotografen-Verband.

    Die Bewerbungsphase hat begonnen und läuft bis zum 15.11.2019, Infos gibt es unter foerderpreis.bff.de. [weiterlesen]


  • In Kürze sollen - so der Beschluss der spanischen Regierung unter dem Sozialisten Pedro Sánchez - die sterblichen Überreste des faschistischen Diktators Francisco Franco exhumiert und aus dem "Tal der Gefallenen" auf einen Friedhof am Nordrand Madrids überführt werden.

    Fotos von Francos Beerdigung im November 1975 sieht man über die Hamburger Agentur Focus. Die Bilder stammen aus dem Archiv der spanischen Partneragentur Contacto. agentur-focus.de/Lightboxen/AN…to_FrancoBeerdigung_2019/ [weiterlesen]


  • "Mehr Gegensätze gehen nicht, von Lava über 100 Grad heißen Quellen bis hin zu gewaltigen Gletschern findet man auf Iceland auf kleinstem Raum alles, was das Herz jedes Abenteurers, Naturliebhabers und Fotografen begehrt", so skizziert der in Dresden beheimatete Fotograf Kenny Scholz sein Reiseziel Island.

    Die Bilder - klassische Postkarten- und Kalender-Motive - finden sich nun bei Huber images im Angebot.

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  • Bis zum 23. November präsentiert die Rathausgalerie Kunsthalle in München Arbeiten des Fotografen und Schauspielers Stefan Hunstein. Der 1957 in Kassel geborene Hunstein gehört zum Ensemble des Bayerischen Staatsschauspiels. 1991 wurde er mit dem Deutschen Photopreis ausgezeichnet.

    Von Dokumentarfotografie distanziert sich Stefan Hunstein in seinem „fotografischen Manifest“, das man auf seiner Webseite lesen kann. „Die Realität, die die Fotographie in immer neuen Varianten behauptet, ist eine Lüge“, führt er dort aus. Der Dokumentarist sei ein „Lügner“, die Fotographie wolle die Dinge nicht erkennen, sondern nur auf die Dinge schauen. Seine Folgerung: „Darum: statt Dokumentation Fiktion, Statt Sichtbarem Unsichtbares, Statt Fotos Poesie“.

    Sein Werk „Die Augen der Attentäter“ zeigt sieben stark vergrößerte Nahansichten der Augenpartie der Männer, die mit einer Autobombe den SS-Mann Reinhard Heydrich in Prag umbrachten. Für seine Arbeit „Schön war’s“ (2009) hat er… [weiterlesen]


  • Manchmal muss man graben! 500 neue, bislang unveröffentlichte Motive zum Mauerfall vor 30 Jahren finden sich nun im Digitalbestand von ullstein bild. Der Spezialist für historische und zeitgeschichtliche Fotografie hat seine analogen Archive neuerlich gesichtet und dabei bemerkenswerte neue Bilder zutage gefördert. Klar, ullstein als genuin Berliner Verlagsagentur ist da natürlich in der Pole Position und hat mit seinen Pressearchiven eine riesige Fundgrube für nicht publiziertes Material.

    Darüber hinaus hat ullstein den Bestand des ehemaligen AFP-Fotografen Andreas von Lintel übernommen und komplett digitalisiert. Neben den Bildern, die vor dreißig Jahren über den Draht (Bildfunk) liefen, finden sich hier bislang ungesehene, emotionale Fotos. Von Lintel sagt dazu: „Ab dem 9. November 1989 habe ich drei Tage und Nächte durchgearbeitet. Es war einfach unglaublich, was sich in Berlin abgespielt hat. Diese Bilder habe ich nicht nur auf Film gebannt, sie haben sich auch in das… [weiterlesen]


  • Es ist eine Fundgrube! Sowohl inhaltlich als auch ästhetisch. Der beeindruckende fotografische Nachlass der Fotografin Hanna Seidel (1925-2005) ist neu bei imago images eingegangen. Die digitalisierten Analogaufnahmen - die Meisten entstanden in "Übersee" - bestechen durch ihre ganz eigene Bildsprache und spiegeln ein Stück Zeitgeschichte wieder. Zu imago kam der Nachlass über die Partnerschaft mit der Kölner Agentur United Archives.

    Im Jahr 1948 kam die gelernte Lehrerin aus der russischen Kriegsgefangenschaft nach Westdeutschland und hatte sich seitdem vorgenommen, "noch etwas von der Welt" zu sehen. Entschlossen lebte sie diesen Traum und bereiste mit ihrer Kamera seit den 1950er Jahren bis in die 1980er Jahre hinein verschiedene Kontinente wie Südamerika / Mittelamerika, aber auch die Länder Japan, Indien, Israel und die damalige UdSSR gehörten zu ihren anvisierten Reisezielen.

    Hanna Seidels Bildmotive zeigen ihren ganz besonderen Blick für die fremdländischen… [weiterlesen]