Mit sowas bin ich aufgewachsen: fränkischer Rokoko. Überbordende Fülle, kombiniert mit einer krassen Ikonografie. Die Basilika Vierzehnheiligen in Oberfranken gilt als Meisterwerk von Balthasar Neumann und wurde gar zur Basilika minor ernannt. Dabei begann alles mit Pfusch am Bau, an den Plänen des berühmten Baumeisters Neumann: Es sollte Geld gespart werden. Auch das Rokoko folgte der Devise aller öffentlichen Bauten: Sie sollen nach möglich viel aussehen, aber möglichst doch nur wenig kosten!
Im konkreten Fall kann man es ja auch verstehen. Beide Vorgängerbauten wurden demoliert und abgebrannt: Zuerst 1525 in den Bauernkriegen. Kaum wieder aufgebaut, ging der Kirchenbau im Dreißigjährigen Krieg schon wieder unter.
1730 sollte dann ein dritter Neubau der den 14 Nothelfern gewidmeten Wallfahrtskirche entstehen, nach den Plänen des Stararchitekten Balthasar Neumann. Die Bauaufsicht hatte der Weimarer Architekt Gottfried Heinrich Krohne. Der Weimarer hatte zwei Fehler: a.) er war… [weiterlesen]