Pseudomugil’s Blog 478


  • Bild: Peter Lindbergh: Paris

    Wie man Street photography nun exakt genau definieren oder eingrenzen könnte, das weis ich nicht. Aber man kann sich zumindest einen Eindruck verschaffen in Düsseldorf. Denn dort sind mit Peter Lindbergh und Garry Winogrand zwei doch sehr unterschiedliche Vertreter des Genres gegenüber gestellt.

    Die Ausstellung „Women on Street“ im NRW-Forum Düsseldorf - zu sehen sind erstmals Winogrands Farbfotografien aus den Fünfziger- und Sechzigerjahre - steht noch bis zum bis 30. April 2017 offen. [weiterlesen]
  • Die Entscheidung fiel einstimmig: Zum ersten Mal geht der Hansel-Mieth-Preis nicht an ein Team aus Fotograf und Autor, sondern an einen Einzelnen: Daniel Etter hat im August 2015 eine Flüchtlingsfamilie bei ihrer Ankunft auf der griechischen Insel Kos portraitiert – und damit ein Symbolbild der Flüchtlingskrise geschaffen, das vergangenes Jahr mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde.

    Doch für Etter war die Geschichte damit nicht abgeschlossen. „Etter geht beharrlich der Frage nach: Was steckt hinter der Momentaufnahme?“ so das Resümée der Jury nach der ganztägigen Sitzung in Mals/Südtirol. Er habe den Weg der Familie, ihre Ankunft in Deutschland und ihre überraschende Rückkehr in den Irak konsequent weiterverfolgt. Der Fotograf und Autor setze damit ein starkes Zeichen. Seine Reportage „Ein kurzer Traum“, erschienen im Süddeutsche Zeitung Magazin, steht – im Sinne von Hansel Mieth – für Journalismus mit Haltung, aber auch für Reflexion des eigenen Tuns.

    Das parallel vergebene… [weiterlesen]

  • Clemens Krauss, Selbstportrait als Kind | Self-portrait as a child 2017, Silikon, Farbe, Eigenhaar Dimension variabel
    Foto: B. Borchardt


    Ob man die Exponate mit lüsterner Begeisterung konsumiert oder unangenehm berührt durch die Ausstellung um das Schamgefühl schleicht, ist wohl eine Charakterfrage.

    Die eigene Seele und die eigene Empathiefähigkeit kann man hier erforschen oder ganz nüchtern sachlich darüber reflektieren, was heute überhaupt noch beschämt und provoziert und welche Rolle Künstler in diesem Zusammenhang spielen. Oder einfach gut gelaunt und schmunzelnd durch die Räume gehen, denn witzig ist hier einiges.

    Sich dabei fremdschämend oder auch nicht - Nicht nur Fotografien, sondern auch Malerei und Skulpturen kann man in der Ausstellung in Herford bewundern, die dort vom 4. März bis zum 4. Juni für das Publikum offen sein wird. (Barbara Hartmann)

    Marta Herford
    Kunst, Architektur, Design
    Goebenstraße 2-10
    32052 Herford
    www.marta-herford.de [weiterlesen]


  • Unterwasserfotografie ist schon eine sehr eigene Disziplin der Natur- und Landschaftsfotografie. Mit eigenen Regeln und eigenen Wettbewerben. Einer der spannendsten ist der UPY, der Underwater Photographer of the Year.

    In diesem Jahr hat der französische Fotograf Gabriel Barathieu den Titel errungen mit seinem Motiv 'Dancing Octopus'.

    Aber hier sind auch die übrigen Gewinner, einfach zum genüßlichen Schwelgen in den Bildern! Die 100 besten Bilder in 10 Kategorien: underwaterphotographeroftheyear.com/2017winners.aspx#3 [weiterlesen]



  • Das World Press Photo zeigt das Attentat auf den russischen Botschafter in Ankara im Dezember 2016. Aufgenommen hat es der türkische Fotograf Burhan Ozbilici von der Nachrichtenagentur AP. Die Jury würdigte die Aufnahme als ein „explosives Bild, das den Hass in unserer Zeit ausdrückt.“


    Die internationale Jury hatte das Siegerfoto aus über 80.000 Einsendungen ausgewählt. Insgesamt wurden 45 Fotografen in acht Kategorien ausgezeichnet. Hier die Galerie der Siegerbilder worldpressphoto.org/collection/photo/2017 [weiterlesen]

  • Weibliche Migranten stehen im Mittelpunkt der Fotoausstellung der Fotografin Alexandra Lechner, die am 7. März in Frankfurt im Haus am Dom eröffnet wird.

    Sie will auf ihren Bildern die Frauen ganz anders zeigen, als das gängige Vorurteil es erwartet. Statt bemitleidenswerter Opfer sieht man attraktive, selbstständige junge Frauen, die es geschafft haben, in Deutschland Fuß zu fassen und sich zu integrieren.

    Einen Perspektivwechsel beim Betrachter auszulösen, ist ihr wichtig. Die Frauen haben oft einen harten Weg hinter sich, Gewalt erleben müssen, manche wurden zwangsverheiratet. Dass sie ihren Weg trotzdem energisch bewältigt haben, zeichnet sie um so mehr aus.

    Junge männliche Migranten werden zur Zeit weniger als Opfer, als als möglicherweise gefährliche Täter gesehen. Da kommt die spontane Idee einer thematisch gespiegelten Ausstellung „Mensch.Mann.Sanftmut“. (Barbara Hartmann)

    „Mensch.Frau.Mut“
    7. März bis 7. Mai 2017
    Haus am Dom Frankfurt, Domplatz 3, 60311 Frankfurt

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  • Rechtsanwalt David Seiler wird der neue Berater für rechtspolitische Interessenvertretung und juristische Themen beim Bundesverband professioneller Bildanbieter.

    Er kann auf langjährige Erfahrungen im Fotorecht in seinem juristischen Werdegang zurückblicken. Seine Nähe zur Materie setzt er damit unter Beweis, dass er schon als Kind selber den Fotoapparat in die Hand nahm und schon in Schülertagen Geld mit Veranstaltungsfotografie sowie Portrait- und Modelfotografie verdienen konnte.

    Er ist Mitglied im Verwaltungsrat der VG Bild-Kunst und im Verein der Fotojournalistinnen und Fotojournalisten e.V. Freelens. Wissenschaftlich gearbeitet hat er am Institut für Urheber- und Medienrecht in München. (Barbara Hartmann) [weiterlesen]


  • "Menschen haben mich immer interessiert!", meinte Lennart Nilsson. Auf meine naheliegende Frage: "Warum?" antwortete er: "Weil sie so wenig erforscht sind!"

    Und der fotografischen Erforschung des werdenden Menschen verdankt der schwedische Fotograf auch seinen Weltruhm: seinen Aufnahmen von Embryonen, die er Anfang der 1960er Jahre mithilfe von Endoskopen im Mutterleib fotografierte.

    Diese Bilder waren damals ungesehen und sensationell! Das Magazin Life brachte Nilssons Bild eines in seiner Fruchtblase schwimmenden Embryos 1965 auf seiner Titelseite, das Buch "Ein Kind entsteht" ist bis heute ein Bildband-Klassiker.

    Vor allem das Foto Lennart Nilssons, das einen "am Daumen lutschenden Fötus" zeigt, gehört zweifellos in den engen Kanon des visuellen Gedächtnisses der Menscheit! [weiterlesen]

  • Das Fotobookfestival Kassel lädt auch dieses Jahr wieder Fotografen ein, ihre bislang unpublizierten Bücher einem internationalen Publikum und einer Jury vorzustellen.

    Zum Ablauf: In einer ersten Runde werden 50 Bücher von einer Shortlist-Jury für die Shortlist ausgewählt und auf internationalen Fotografie-Festivals in Istanbul, Moskau, Lodz, Madrid, Dublin und Aarhus ausgestellt. Aus diesen 50 Titeln kürt die Haupt-Jury anlässlich des Istanbul Photobook Festival am 29. April 2017 den Gewinner, dessen Buch ins Programm des Mitveranstalters Verlag Kettler aufgenommen wird.

    Infos: fotobookfestival.org/kassel-dummy-award-2017/ [weiterlesen]
  • 1984 ist zwar lange her, aber das Thema Überwachung ist heute in der Ära der 24:7 angeschalteten mit dem Internet vernetzten Geräte so aktuell wie brennend.

    Im Münchner Stadtmuseum und in der ERES-Stiftung in München kann man sich in der an beiden Orten aufgebauten zweiteiligen Ausstellung mit Bildern der Überwachung tiefere Gedanken zumThema überlegen.

    Über Bilder hinaus, wurden zeitgenössische Kunstwerke aller denkbaren Gestaltungsformen zusammen getragen – dreidimensionale Installationen, zweidimensionale Fotografien und Videos, Plakate und Gemälde.

    Aspekte wie die Standardisierung der Verbrecherfotografie werden ebenso beleuchtet, wie die Einführung der öffentlichen Straßenbeleuchtung. Die im Dunkeln sieht man nicht – die im Hellen hat der große Bruder dagegen klar im Blick.

    Vom 24. März bis zum 16. Juli wird die Ausstellung im Münchner Stadtmuseum zu sehen sein. (Barbara Hartmann)




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