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  • Sehen Sie die Delinquenten hängen, die pickenden Raben auf ihren Schultern? Betrachten Sie den Galgen und geben Sie mir Recht: Berthold Steinhilber ist einfach ein Meister der Atmosphäre. Das bewies er bereits in seinen frühen Arbeiten "Ghost towns in the American West". Seitdem zeigt er, dass er ein Könner der großformatigen Landschaftsfotografie ist und diese Qualität gerne auch zur Illustration historischer Themen einsetzt. In Erinnerung sind auch seine Dokumentarbilder über Göbekli Tepe, eine Ausgrabungsstätte im Südosten der Türkei bei Sanliurfa. Es ist die älteste bekannte Kultstätte der Menschheit, deren Steinzeit-Kunst uns Steinhilber mit seiner Lichttechnik plastisch vor Augen führt.

    Für sein neuestes Buch "Deutschland – Eine Reise durch die Zeit" ging er erneut auf eine historische Reise, blieb allerdings im Lande: Gemeinsam mit der Journalistin Sabine Böhne reiste er durch Deutschland, um historisch bedeutsame Orte und Landschaften zu dokumentieren.

    Wo in Deutschland… [weiterlesen]
  • Wir kennen Pond5 zumeist ja als Royalty free-Bildagentur. Aber das ist nicht das eigentliche Geschäft, der Schwerpunkt der Agentur liegt klar auf dem Markt von Video und Clips. Jenseits des Bildagenturbereiches sind kommerzielle und journalistische Video-Inhalte und Musiklizensen, die sich auf Web-Plattformen, Firmen und vor allem Filmproduzenten ausrichten, das Hauptgeschäft. Hier zählen dann eben Fernsehsender und Produktionsgesellschaften wie Netflix, NBC, Disney, BBC zu den Kunden. Im Portfolio sind in der Summe 30 Millionen lizenzierbare Videoclips, 1,6 Millionen Musikstücke und 1,7 Millionen Soundeffekte.

    Offiziell wird von Shutterstock erklärt: "Die Gegenleistung für die Transaktion besteht aus 210 Millionen US-Dollar in bar, die bei Abschluss gezahlt werden." Immerhin: Das Geld bleibt im "Dorf", sind beide Unternehmen doch in New York angesiedelt. [weiterlesen]


  • Man Rays "Le Violon d'Ingres" (1924) ist zweifellos eine der bekanntesten Fotografien dieser Erde. Jetzt ist es sogar die teuerste! Denn wie das Magazin Art News aus New York schreibt, wurde das Bild bei Sothebys New York für 12,4 Millionen US-Dollar versteigert.

    Der Verkauf erfolgte nach einem langen Bietergefecht, das fast 10 Minuten dauerte, während der Auktion von Christie's New York, die der surrealistischen Kunst gewidmet war. Geschätzt war das Bild auf "nur" 7 Millionen Dollar.

    Der Abzug des Man Ray-Fotos, das seine Muse Kiki de Montparnasse zeigt, ist insofern eine Rarität, als er als "fotografische Originalkopie" gilt. Das Bild stammt aus dem Nachlass der Sammler Rosalind Gersten Jacobs und Melvin Jacobs, die enge Verbindungen zu surrealistischen Kreisen hatten. Die Jacobs kauften Le Violon d'Ingres 1962 direkt von Man Ray und haben es seither in ihrem Besitz behalten.

    Das Ergebnis übertraf den bisherigen Auktionsrekord für eine Fotografie um das Dreifache. Seit 2011… [weiterlesen]

  • In den frühen neunziger Jahren lebt und studiert der deutsche Fotograf Peter Bialobrzeski eine Zeitlang in England und findet dort eine gesellschaftliche Wirklichkeit vor, die ihm als Deutschen sehr fremd vorkommt und der er sich mit fotografischen Mitteln nähert. Die Bilder, die entstehen, zeigen den unvoreingenommen, aber beeindruckend scharfsinnigen Blick des Außenstehenden auf ein Land, das schwer angezählt scheint.

    Thatcher ist nach langer Regierungszeit abgetreten, das Land von Arbeitslosigkeit und Inflation gezeichnet. Die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Premierministerin hat die Schere zwischen Arm und Reich weit auseinanderklaffen lassen und die starren Unterschiede der Klassengesellschaft deutlich hervorgehoben.

    Genau diesen Nachwirkungen geht Bialobrzeski nach und bewegt sich dabei in parallelen Welten. Die eine präsentiert Wohlstandsbürger, eine Welt der Cocktailkleider, der Pferderennen und der exklusiven Partys. Die andere Welt hat nichts zu feiern. Den… [weiterlesen]


  • Das Thema Flucht und Vertreibung gewinnt durch den Krieg in der Ukraine aktuell ja wieder eine neue, zusätzliche Dynamik. Historisch interessant sind deshalb auch Dokumente früherer Fluchtbewegungen im 20. Jahrhundert. APA Picure Desk aus Wien hat - kuratiert von Dr. Gerald Piffl - eine Zusammenstellung zeithistorischer Bilder aus ihren Beständen zusammen getragen, die die Situation früherer Migarationsbewegungen, vor allem aus den Ländern Osteuropas, illustriert.

    "Speziell in Osteuropa liegt eine Kette an Krisen und Konflikten vor, die Menschen immer wieder nach Österreich flüchten ließ", so Piffl. "Über das Land verteilt wurden sie in Flüchtlingslagern betreut, fassten hier Fuß oder reisten nach einiger Zeit in andere Länder weiter. Eine Rückkehr in ihre Heimatländer war in den seltensten Fällen möglich.

    Die erste große Fluchtbewegung wurde bereits im Ersten Weltkrieg ausgelöst, als Juden etwa aus Galizien flüchten mussten. (...) Auch vertriebene Deutsche aus der… [weiterlesen]

  • Das Kunstmuseum Stuttgart - nicht zu verwechseln mit der Staatsgalerie Stuttgart - ist nun neuer Partner von bpk. Die 1924 gegründete Sammlung, ihr früherer Name war Galerie der Stadt Stuttgart, beherbergt Werke des "schwäbischen Impressionismus" des 19. Jahrhunderts, der klassischen Moderne sowie der zeitgenössischen Kunst.

    Highlights sind die Otto Dix-Sammlung und das Archiv Willi Baumeister. Hinzu kommt ein umfangreiches Konvolut von Werken der Konkreten Kunst.

    Das Portfolio der Schwaben sieht man bein der bpk Bildagentur hier: bpk-bildagentur.de/shop?EVENT=…WSERIES=1.192995517136341 [weiterlesen]


  • Sora Park (*1991 in Gimpo, Südkorea) ist mit ihrer Serie „Bei mir, bei Dir“, 2018–2021, die diesjährige Gewinnerin des August-Sander-Preises..

    Park studiert zurzeit an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Zuvor hat sie an der Sunchon National University in Suncheon, Südkorea am Department of Photographic arts studiert.

    Zum Entstehungskontext der prämierten Serie erläutert die Fotografin: „Als ich im Jahr 2015 von Südkorea nach Deutschland gezogen bin, habe ich mich ganz bewusst bemüht, […] neue Menschen kennenzulernen. Als Photographiestudentin schien es mir natürlich, dass ein Teil des Kennenlernens darin bestand, Photos zu machen. Wenn ich jemanden neu kennenlernte, begann ich […] mit einem mehrstündigen Gespräch, bis die Person sich wohl fühlte oder entspannt war, und dann machte ich ein einziges Photo mit einer analogen Großformatkamera.“

    Jede Person lichtet Sora Park entweder in deren oder in ihrer eigenen Wohnung ab, einige Personen sind an beiden Orten… [weiterlesen]
  • Der Streit zwischen dem Schauspieler Johnny Depp und seiner Ex-Frau Amber Heard wird in den USA als Medien-Großereignis regelrecht in Szene gesetzt. Natürlich schlägt die Berichterstattung in Text, Fotografie und Video - selbst aus dem Gerichtssaal - auch herüber in deutsche Boulevard-Blätter und ihre Online-Ableger.

    Nur: Eine direkte Übernahme des amerikanischen Bild-Materials kann problematisch sein, verstößt unter Umständen gegen das deutsche Persönlichkeitsrecht der beteiligten Protagonisten. Nicht alles, was in den USA erlaubt ist, ist auch hierzulande legal.

    Eine interessaante Analyse - auch als achtminütiges Radio-Interview - hat der Deutschlandfunk gemeinsam mit dem Anwalt Lucas Brost vorgestellt: deutschlandfunk.de/bilder-geri…-interview-brost-100.html [weiterlesen]

  • Der im letzten Jahr gegründete Dachverband Deutscher Fotorat lädt am Mittwoch, 1. Juni 2022, 14 bis 19 Uhr, zu einem Symposium ein: Fotografie – Das Auge unserer Gesellschaft. Physisch stattfinden wird es in den Deichtorhallen Hamburg, Auditorium im Haus für aktuelle Kunst.

    Die Ausrichtung der vier Gründungsverbände des Fotorats – Deutsche Fotografische Akademie (DFA), Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh), Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter (BFF) und Freelens – spiegelt sich in der ersten öffentlichen Veranstaltung zum Auftakt der Festival Week der Hamburger Phototriennale wider:

    Die Themen sind:
    • Wie wandelt sich das Berufsbild der Fotografen? Mit dem BFF-Fotografen Simon Puschmann und der Art Producerin Susanne Kastner
    • Was wird aus dem fotografischen Erbe? Mit dem Fotografen Rudi Meisel und Sebastian Lux, Geschäftsführer der Stiftung F.C. Gundlach
    • Welche Rolle spielt die Fotografie in der Kunst? Mit Barbara Hofmann-Johnson, Leiterin Museum für Photographie
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  • „Aufbruch im Osten - VR Polen und CSSR in den 80er Jahren“ ist eine Gemeinschaftsausstellung der Fotografen Andreas Varnhorn und Dirk Eisermann im Haus am Dom zu Frankfurt am Main (Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main). Die Schau läuft vom 2.6. bis 30.8.22.

    Die Arbeiten der beiden Bildjournalisten dokumentieren - unabhängig voneinander - politische Geschehnisse dieser spannungsreichen Zeit, genauso wie alltägliche Momente, oftmals mit den Stilmitteln der Street Photography.

    Unser Bild oben stammt von Dirk Eisermann, Warschau, 1982. Friedlicher und symbolischer Protest gegen die Verhängung des Kriegsrechts in Polen (1981-1983). Fast täglich wurde mit Blumen auf dem Warschauer Siegesplatz (heute Pilsudski-Platz) ein Kreuz gelegt. Häufig kommen auch Hochzeitspaare dorthin um ihre Solidarität und ihren Protest zu zeigen. Dann marschiert die Polizei mit Wasserwerfern auf, räumt den Platz und zerstört das Blumenkreuz.

    Bild unten von Andreas Varnhorn: Am 19. August 1989 fand das… [weiterlesen]