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  • Nun, das Elsaß ist 'meine' Gegend, wenn ich aus dem Fenster schaue, kann ich rüberblicken. Und wenn ich auf das Radl steige, lande ich immer dort... Nun, als ich vor zig Jahren zum ersten Mal über die Grenze kam, da war das Elsaß noch richtig romantisch-räudig! Die Gassen war gespickt mit Schlaglöchern, in den kleinen Cafés gab es zum Espresso gerne noch Selbstgebrannten - und jede dritte Kneipe war eine PMU-Sportwetten-Bar, die man alleine anhand ihres 'rausquellenden Absinth-Dunstes blind mit der Nase erkennen konnte.

    Und was ist jetzt aus dem Elsaß geworden? Schauen Sie sich die Bilder von Reinhard Schmid an, sie lügen nicht. Die touristisch attraktiven Ziele, [weiterlesen]

  • Erich Ohser ist vor allem bekannt für seine gezeichneten Bildgeschichten "Vater und Sohn", die er unter dem Pseudonym e.o.plauen publizierte. Aber diese unpolitischen Comics, die die Erlebnisse eines Vaters mit seinem kleinen Sohn thematisieren, waren nicht der Anfang, sondern das Ende seines Schaffens. Nach einem Grafikstudium in Leipzig arbeitete Ohser als Buchillustrator (etwa auch für Erich Kästner) und als Zeitungskarikaturist (u.a. für die SPD-Zeitung Vorwärts). Dort zog er sich durch die Verächtlichmachung von Hitler und Goebbels den Hass der Nationalsozialisten zu, so dass Erich Ohser nach deren Machtergreifung Repressionen und quasi einem Berufsverbot ausgesetzt war. Das wurde insofern gelockert, dass der Zeichner - allerdings mit einem Verbot der politischen Betätigung - unter dem Namen e.o.plauen weiter zeichnen durfte. Sein Leben endete tragisch: Wegen seiner Ablehnung der NSDAP denunziert, wurde Ohser vor Freislers Volksgerichtshof gestellt und dort 1944 zum Tode… [weiterlesen]

  • Chargesheimer (1924–1971) ist unbestreitbar ein Kölner Regionalheld, das Urgestein der Kölner Fotografenszene der Nachkriegszeit! Am 19. Mai 2024 wäre der Fotograf, getauft auf den Namen Carl Heinz Hargesheimer, einhundert Jahre alt geworden. Anlass für das Museum Ludwig noch bis zum 10. November 2024 im Fotoraum eine Ausstellung mit rund 50 seiner Aufnahmen zu zeigen. Chargesheimer wurde mit den Fotobüchern Cologne intime und Unter Krahnenbäumen bekannt, die der Stadt Köln und ihrem Alltagsleben gewidmet sind.

    1957 erschienen Chargesheimers Fotografien in dem vom damaligen Leiter des Nachrichtenamtes der Stadt Köln Hans Schmitt-Rost betreuten Fotobuch Cologne intime. Der Auftrag lautete, repräsentative Aufnahmen des Wiederaufbaus der kriegszerstörten Stadt anzufertigen, dabei aber auch die „typischen“ Kölner festzuhalten.

    Zwei Videos erlauben Einblick in die Fotobücher. Außerdem bezieht die Präsentation drei von Chargesheimers weniger bekannten Skulpturen – Mediationsmühlen… [weiterlesen]
  • Die DGPh und die weißensee kunsthochschule berlin (KHB) luden am 20. April 2024 zum 2. Symposium der Arbeitsgruppe 89+ Fotoperspektive Ost ein. Unter dem Motto „Erbe sichern, um Zukunft zu gestalten“ wurde der Austausch über Prägungen und Perspektiven ostdeutscher Fotografie fortgesetzt. Die Aufzeichnung des Symposiums ist nun in sechs Teilen in der Mediathek verfügbar: dgph.de/mediathek [weiterlesen]

  • Die GAF feiert ihr 10-jähriges Bestehen. "Diese 10 Jahre", so die hannoveranische Galerie, "waren nicht nur Zuckerschlecken. Wie bei allen freien Kulturprojekten waren sie geprägt von viel ehrenamtlicher Arbeit, oft auch Stress und immer chronischer Finanzknappheit. Unser Lohn waren die vielen Besucher, im letzten Jahr stolze 16.000, eine beachtliche Zahl für eine Hinterhofgalerie."

    In den 10 Jahren seit der Gründung wurden rund 90 Ausstellungen gezeigt. Zur Jubiläumsfeier wird eine Sammlung von Bildern zusammen getragen, [weiterlesen]

  • Zugegeben, man braucht ein wenig Sitzfleisch, um das umfangreiche Gespräch mit Anton Holzer zu lesen. Aber es lohnt sich, denn es behandelt doch ein wenig beachtetes Thema: Der Herausgeber der Zeitschrift Fotogeschichte spricht darin über die Spuren, die die mediale Nutzung von Fotografie an und in den Bildern hinterlassen haben. Holzer zitiert eine Fülle von Bildbeispielen aus der Galerie ullstein. Es geht dabei um Pressefotografie, um Originalfotografien, die seinerzeit als Druckvorlagen dienten, die im redaktionellen Kontext stehen und vor der Veröfffentlichung den verschiedensten Manipulationen ausgesetzt waren. [weiterlesen]

  • Ab dem 17. Mai 2024 widmet sich die Stiftung Humboldt Forum im wiederaufgebauten Berliner Schloss mit einer großen Ausstellung der Geschichte seines Vorgängerbaus, dem Palast der Republik.

    1976 nach nur dreijähriger Bauzeit als das größte Repräsentationsgebäude der DDR eröffnet, manifestierte der Palast den Machtanspruch der DDR und diente ihr als Symbol für den sozialistischen Fortschritt. Zugleich Staatsgebäude und Freizeitzentrum beherbergte er die Volkskammer der DDR, einen Konzert- und Veranstaltungssaal sowie öffentliche Aufenthaltsorte, die für alle Menschen frei zugänglich waren. Im Volksmund nannte man den Palast aufgrund seines aufwändig gestalteten Foyers mit mehr als 10.000 Kugelleuchten auch „Erichs Lampenladen“.

    Bpk bildagentur erinnert begleitend zur Ausstellung mit einem Portfolio von 100 Fotografien an die wechselvolle Geschichte des Palastes der Republik. [weiterlesen]
  • In seinem Webinar am 23. Mai 2024 widmet sich der BVPA aktuellen Klagefällen von Rechteinhabern gegen Tech-Unternehmen und deren KI-Modelle in den USA. Referentin Dr. Kerstin Bäcker bespricht die unterschiedlichen Argumente und blickt voraus auf die KI-Diskussion in Deutschland.

    In den USA hat der Aufstieg generativer KI bereits jetzt zu einer regelrechten Flut von Copyright-Klagen geführt. Das ungezügelte Abgreifen urheberrechtlich geschützter Werke zur Entwicklung kommerziell genutzter Large Language Models wie ChatGPT oder Bildgeneratoren wie Stable Diffusion rief in den vergangenen Monaten zahlreiche US-Rechteinhaber aus den Bereichen Fotografie, [weiterlesen]

  • Ja, die Paläste des Vatikan haben immer etwas beeindruckendes. Eine Reportage der KNA-Bild über den Palazzo della Cancelleria, der zu den schönsten Palästen in Rom gehört, nimmt uns mit hinein. Aber noch interessanter wird es, wenn man sich die Funktion des Palastes betrachtet: Es ist Sitz der Apostolischen Pönitentiarie, des Bußgerichtes der katholischen Welt. Die Akten des Gerichtes, das auch als "Gnadengericht" gesehen wurde, reichen zurück ins Mittelalter, aber die Institution gibt es bis heute.

    Diese Pönitentiarie hat eine ganze Reihe von Funktionen, die in Form eines Appellationsgerichtes angerufen werden können. Neben rein kirchengerichtlichen Entscheidungen, etwa ein Dispens bei der nicht-autorisierten Weihe eines Bischofs oder der direkten Verletzung des Beichtgeheimnisses, waren historisch vor allem zwei Bereiche für die Laien von Bedeutung: Fragen der Gültigkeit (Heilung oder Annulierung im benachbarten Gerichtshof Sacra Rota im gleichen Bau) von Ehen und Fragen der… [weiterlesen]

  • Es sind zwei Werkkomplexe, in denen der Fotograf Michael Wesely faszinierende Antworten auf die Fragen gibt: "Wie lässt sich die räumliche und architektonische Entwicklungsdynamik einer Stadt fotografisch visualisieren? Wie kann Fotografie überhaupt Zeit einfangen?"

    Für „Doubleday“ legt Wesely seine eigenen Aufnahmen passgenau über alte Fotografien Berliner Architektur aus dem 19. und 20. Jahrhundert und schafft damit atemberaubende Zeitsprünge zwischen Einst und Heute: Flaneure des 19. Jahrhunderts am Alexanderplatz begegnen Touristen von heute, Ruinen werden von ihren wiederaufgebauten Kopien überblendet, an die Stelle des Schlosses Monbijou ist ein Park getreten. Vergangenheit und Gegenwart laufen in einem Bild ineinander. [weiterlesen]