Martin Kollar gewinnt den Leica Oskar Barnack Preis 2014

  • Der in der ehemaligen Tschechoslowakei geborene Martin Kollar erhält den Leica Oskar Barnack Preis für sein Projekt „Field Trip“. Die Aufnahmen der Fotostrecke sind im Rahmen des Projektes „The Places“ entstanden, einem Dossier über Israel und das Westjordanland, an dem Martin Kollar zusammen mit zwölf weiteren internationalen Fotografen arbeitete. Ziel des Projektes war es, anhand von individuellen Bilderserien ein vielfältiges Porträt des Landes zu zeichnen und damit die Komplexität einer der wohl umstrittensten Regionen aufzuzeigen.

    Die Zeit in Israel weckt in Kollar Erinnerungen an die eigene Vergangenheit in der kommunistischen Tschechoslowakei. Zufällige Polizeidurchsuchungen und Festnahmen gehören zur Tagesordnung; die Bevölkerung lebt in Angst vor Überwachung und Denunziation. Mit seinen Aufnahmen gibt Martin Kollar eine transparente Darstellung der aktuellen Lebenssituation. Dabei hat er ebenso alltägliche wie auch skurrile und humorvolle Sequenzen eingefangen.

    Kollar dokumentiert eine seltsame Normalität und zeigt damit das Trauma auf, das innerhalb der Bevölkerung herrscht. "Obwohl jede Aufnahme allein für sich steht, gibt es ein verbindendes Element zwischen den Fotografien: die allgegenwärtige Anspannung. Das Militär scheint stets präsent und es ist unklar, wo die Militärlandschaft endet und das zivile Land beginnt", so die Veranstalter.

    Martin Kollar wurde 1971 in Zilina, der heutigen Slowakei, geboren. Er studierte an der Akademie der musischen Künste in Bratislava. Seine fotografischen Projekte wurden weltweit ausgestellt, beispielsweise in der Maison Européenne de la Photographie in Paris, im Museum of Contemporary Art Shanghai sowie auch beim Krakauer Monat der Fotografie.

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