PICTORIAL - Art Buyer's Digest, 1-2015

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    Weihnachten kommt, wir gehen. Aber ich will mich nicht in die Freiheit des Weihnachtsgetümmels verabschieden, ohne kurz das nächste Heft der Pictorial vorzustellen.

    Das Hauptthema diesmal ist Food-Fotografie. Neulich las ich mit einem Auge eine Umfrage: "Was ist den Deutschen wichtiger: Essen oder Sex?" Dem Gewinner der Umfrage wurde dann die nächste Print-Ausgabe Pictorial 1-2015 gewidmet. Nein, es war nicht der Sex!

    Am meisten Spaß im Heft machte mir das Interview mit Pete A. Eising. Ein Food-Fotograf - er hat Studios in München und Kennebunk/Maine -, der seit Jahrzehnten die Entwicklung seiner Branche prägt und ihren Wandel offenen Auges begleitet. Wir sprachen über Tricks der Food-Fotografie, den Wandel durch Digitalisierung, amerikanische und europäische Küche, Kochshows und "Food-Voyeurismus" ... kamen vom Hölzchen aufs Stöckchen, von der chromblitzenden Espresso-Maschine hin zum fotogenen Küchenmesser-Utensil. Na, zumindest ein Teil unseres Gespräches fand dann auch den Weg ins Heft...

    Ein illustrierter Parforce-Ritt durch die verschiedenen Stile der Foodfotografie und ihre neuesten Trends - plus natürlich: ein Marktüberblick - runden den Themenschwerpunkt ab.

    Leicht bildungsbürgerlich wird es dann bei "First-Class die Welt erklären", der Fotojournalismus des Robert Lebeck. Ich schätze diese kenntnisreichen historischen Rückblicke von Lars Bauernschmitt - auch wegen ihrer hintergründig zart-ironischen Darstellungsform - sehr. Eine kleine Reise in eine Vergangenheit, in der Fotojournalisten kleine Stars mit großem Budget waren - und sich die großen Print-Magazine untereinander neidisch die Fotografen abwarben. Ein Blick in eine Welt, die so lange gar nicht her, aber doch ganz anders ist...

    Ach, hätte ich doch einige Seiten mehr im Heft! Dann hätte ich der Reportage "Der letzte König Amerikas" unbedingt eine Doppelseite mehr gegönnt! Ich wusste erstmal gar nicht, dass es in Amerika überhaupt ein Königreich - von der UNO anerkannt! - gibt, bevor mich Heiko Herzberger von imago darauf hinwies. Susana Girón von bluephoto, der neuen spanischen Partneragentur von imago, hat die Geschichte ausgegraben: Ein Königreich mit 35.000 Menschen in den abgelegenen bolivianischen Anden bemüht sich, die Kultur und den Lebensstil ihrer afrikanischen Vorfahren, die als Sklaven in die südamerikanischen Bergwerke kamen, zu bewahren. Nach dem ersten Blick stand für mich fest: "Da müssen wir was draus machen!"

    Ach, den Rest kenne Sie ja von der Pictorial: Brachenmeldungen über neue Bildquellen, Ausstellungen, die sehenswert erscheinen, ein bisschen Bildrecht...

    Sie bemerken es vielleicht: Nach einer heftigen Phase der Heftproduktion, unterbrochen von Weihnachtsfeiern und Serverproblemen, bin ich gerade kurz angebunden, kommunikationsmüde und will zum Ende kommen...

    Dann bis ins Neue Jahr, Guten Rutsch!,

    Ihr
    Stefan Hartmann

     
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