HH: Noga Shtainer in der Freelens Galerie

  • Als Noga Shtainer 2010 aus Israel nach Berlin umzieht, streift sie aufmerksam durch die neue Stadt. Auf einem Ausflug entdeckt sie Leute, die in Bauwagen wohnen und einen alternativen Lebensentwurf verwirklichen. Die Fotografin ist sofort magnetisiert – als Außenseiterin in der Fremde fühlt sie sich dieser kleinen Gemeinschaft eng verbunden. Sie selbst ist in einem genossenschaftlich organisierten Moschaw, einer Art dörflicher Kommune von Kleinbauern, aufgewachsen. Also beschließt sie, die Bewohner der Bau- und Wohnwagen zu porträtieren. Kein leichtes Unterfangen – nur ungern gewähren diese Außenstehenden Zugang in ihr abgeschottetes Leben. Drei Jahre lange begleitet die Fotografin Menschen, die ihr schließlich Fenster und Türen zu ihrer kleinen intimen Welt öffnen. Das Ergebnis ihrer Serie »Wagenburg« enthält rätselhafte, träumerische Porträts, die eine Mischung aus kunstvoller Inszenierung und spontaner Momentaufnahme darstellen.

    Auch die zweite gezeigte Arbeit zeugt von Noga Shtainers besonderen Fähigkeit des Porträtierens. Für die Schwarzweiß-Serie »Near Conscious« fotografierte sie zwölf Jahre lang ihre Halbschwester, die zweite Tochter ihres Vaters nach der Scheidung.

    Beide Serien sind von 15. September bis 10. November 2016 in der Freelens Galerie Hamburg (Steinhöft 5, 20459 Hamburg) zu sehen.

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