ullstein bild präsentiert Themenportal „1968 – Aufstand der Jugend“




  • Dass eine Bildagentur des Springer Verlages hier einen neutralen historischen Blick wagt, ist so selbstverständlich nicht: "Enteignet Springer!" war schießlich eine Kernforderung der 68er-Szene. Der Verleger Axel Springer galt als das personifizierte Feinbild der APO, das Springer-Verlagshaus wurde aus Demonstrationszügen heraus mit Steinen und brennenden Fackeln beworfen, Auslieferungsfahrzeuge der BILD brannten. Nehmen wir es als Geschichte.

    "Aus Fragen wurde Protest, aus Protest Rebellion und aus Rebellion wurde Revolte. 1968 gilt als das Jahr, in dem die Jugend und Studenten aufbegehrten und einer gesellschaftlichen Bewegung ihren Namen gab: den 68ern", schreibt ullstein bild in seiner Ankündigung des Themenportals „1968 – Aufstand der Jugend“.

    Eigentlich nahm die Bewegung bereits 1967 mit dem Tod von Benno Ohnesorg und den folgenden Studentenprotesten ihren Lauf. Der Protest richtete sich gegen die Strukturen der Adenauer-Ära und die Nichtaufarbeitung der Nazi-Vergangenheit. Autoritäten wurden in Frage gestellt, der Staat und das politische System wurden zum Gegner, den es millitant zu bekämpfen galt. Jeder war halt "irgendwie links".

    Die Berliner Fotoagentur ullstein bild beleuchtet die bewegten Jahre um 1968 in der Bundesrepublik Deutschland, streift gleichermaßen die „Bewegung 2. Juni“ und die „Rote Armee Fraktion“ und bettet Deutschland ein in die Geschehnisse weltweit. Von Fritz Teufel, Uschi Obermaier und die Kommune I über die Studentenbewegung und APO-Führer Rudi Dutschke, das Attentat auf ihn und die folgenden Osterunruhen, die Pariser Mai-Unruhen und die schwarze Bürgerrechtsbewegung in den USA.

    Fürs Portal zusammengestellt wurde die beeindruckende Fülle von 100 Dossiers, die aber neben der politischen Dimension auch Sammlungen zum Lebensalltag in der damaligen BRD mit Autos, Gastarbeitern, Kultur und Subkultur beinhalten.

    Hier ist die Startseite: blog.ullsteinbild.de/2017/08/21/1968-aufstand-der-jugend/

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