Der Berliner Fotograf Günter Bersch gilt als Meister der sozialen Fotoreportage. Dies gilt sowohl für seine Fotos zu Zeiten der DDR, als auch für die Zeit des Umbruchs nach 1990. Seine Reportagen über die letzten Tage der „Maxhütten“, den Abzug der Roten Armee aus Ostdeutschland, die Berliner Kultfigur „Jackie Spelter“ oder den
Stadtstreicher und Poeten „Sysiphos“ sind in zahlreichen Magazinen erschienen, darunter Stern, Merian und ZEIT-Magazin.
Man muss genau hinschauen bei seinen Bildern. Als Bildredakteur im Militärverlag der DDR und bei der Illustrierten "Für Dich" bebilderte er einerseits das von der Obrigkeit gewünschte positive Bild des real existierenden Sozialismus. Gleichzeitig ist Günter Bersch aber auch ein fotografisch interessanter Grenzgänger zwischen Fotojournalismus und der künstlerischen Fotografie in der DDR. Zumindest war dieser künstlerische, über den Bildjournalismus hinausreichende Ansatz, eine Forderung, die er an sich selbst stellte. Und der er in einigen seiner Aufnahmen durchaus gerecht wurde. Etwa bei " Sysiphos - Wolfgang Bauroth, Stadtstreicher,Poet, Laienschauspieler auf dem Hof des Kunsthauses „Tacheles“ in Berlin-Mitte, 1994"
Sein Fotografenportfolio ist nun über bpk-Bildagentur zu finden. Man kann sich selbst einen Eindruck machen unter bpk-bildagentur.de/fotografen?show=4226
Bild: bpk / Bundesstiftung Aufarbeitung / Günter Bersch
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