Ausstellung: Berlin in der Revolution 1918/19



  • "Die Revolution im Winter und Frühjahr 1918/19 entschied sich in den Straßen der Reichshauptstadt Berlin", so Dr. Katrin Bomhoff von der Axel Springer Syndication. Ja, so wichtig die Aufstände der Matrosen und das Ausrufen des Freistaates Bayern auch waren, entschieden wurde die "Sache" in Berlin.

    Mit Demonstrationen vor Reichstag und Schloss feierten die Berliner am 9. November 1918 die Abdankung des Kaisers, im Zeitungsviertel wurden im Januar 1919 aus Druckpapierrollen die Barrikaden der Spartakisten gegen die anrückenden Regierungstruppen errichtet, über die Frankfurter Allee zog nach dem Ende der Kämpfe der große Trauerkondukt zum Friedhof in Friedrichsfelde.

    Mit dabei waren die Pressefotografen - hier sind unbedingt die Brüder Otto und Georg Haeckel oder Willy Römer zu nennen - , die mit ihren großen Plattenkameras die Redner in der Menge, die Soldaten hinter den Maschinengewehren, die Plakatwagen der Parteien für die Wahlen zur Nationalversammlung sowie die zerstörten Häuser und verwüsteten Plätze aufnahmen. Doch gleichzeitig ging der Alltag in der Stadt weiter, besuchten die Menschen die vielen Kinos mit ihrem expandierenden Filmangebot, amüsierten sich in Revuen und Kabaretts, tanzten Two-Step und Foxtrott.

    Die Ausstellung im Museum für Fotografie (Jebensstraße 2, 10623 Berlin) zeigt vom 9.11.2018 bis 3.3.2019 gleichermaßen eine fotografische Bildgeschichte der Revolution in Berlin wie ein Panorama der Unterhaltungskultur dieser Monate. Koopoerationspartner der Ausstellung sind bpk-Bildagentur und ullstein bild


    Bild: Otto und Georg Haeckel, Soldaten mit Waffen Unter den Linden, Ecke Charlottenstraße, November 1918 © bpk / Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek – Photothek Willy Römer / Gebrüder Haeckel

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