München: Fotografie ist die Botschaft – Stefan Hunstein



  • Bis zum 23. November präsentiert die Rathausgalerie Kunsthalle in München Arbeiten des Fotografen und Schauspielers Stefan Hunstein. Der 1957 in Kassel geborene Hunstein gehört zum Ensemble des Bayerischen Staatsschauspiels. 1991 wurde er mit dem Deutschen Photopreis ausgezeichnet.

    Von Dokumentarfotografie distanziert sich Stefan Hunstein in seinem „fotografischen Manifest“, das man auf seiner Webseite lesen kann. „Die Realität, die die Fotographie in immer neuen Varianten behauptet, ist eine Lüge“, führt er dort aus. Der Dokumentarist sei ein „Lügner“, die Fotographie wolle die Dinge nicht erkennen, sondern nur auf die Dinge schauen. Seine Folgerung: „Darum: statt Dokumentation Fiktion, Statt Sichtbarem Unsichtbares, Statt Fotos Poesie“.

    Sein Werk „Die Augen der Attentäter“ zeigt sieben stark vergrößerte Nahansichten der Augenpartie der Männer, die mit einer Autobombe den SS-Mann Reinhard Heydrich in Prag umbrachten. Für seine Arbeit „Schön war’s“ (2009) hat er Motive von Ansichtskarten der Bundesrepublik aus den 50er- und 60er-Jahren künstlerisch bearbeitet , teilweise nachkoloriert. Seine Fotografien des Sternenhimmels oder von Eischollen der Arktis sind märchenhaft stimmungsvoll – jeder darf sich dazu seine eigene Geschichte phantasieren. Den genauen Ort und Zeitpunkt der Aufnahme erfährt der Betrachter nicht – „statt Dokumentation Fiktion“. (Barbara Hartmann)

    stefanhunstein.de/
    Rathausgalerie Kunsthalle, Marienplatz, 80331 München

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