LWL-Museum kauft Nachlass der Fotografin Annelise Kretschmer

  • Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster hat mit Tausenden von Fotografien und Negativen den Nachlass der Dortmunder Fotografin Annelise Kretschmer (1903 - 1987) angekauft und damit die fotografische Sammlung des Museums beträchtlich erweitert. Zentral in Kretschmers Werk und im angekauften Nachlass ist das Porträt.

    Der Nachlass umfasst rund 2.600 Fotografien als Originalvergrößerungen auf Schwarz-Weiß-Fotopapier und etwa 13.000 Schwarz-Weiß-Negative. Zwar sind einige Arbeiten durch die Zerstörung von Kretschmers Dortmunder Atelier 1944 unwiederbringlich verloren, doch ist der Nachlass darüber hinaus nahezu geschlossen. Er spiegelt alle Schafensphasen wider und umfasst auch wichtige Fotografien des Frühwerks.

    Die Initiative für den Ankauf kam vom Medienzentrum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold zufolge ergänzt Kretschmers Nachlass "in hervorragender Weise die fotografische Sammlung des Museums", die unter anderem mit den Reisefotografien Melchior Lechters und August Mackes, Fotografien von Hugo Erfurth, Albert Renger-Patzsch, Bernd und Hilla Becher und Thomas Ruff sowie den Porträts von Barbara Klemm eine sehenswerte Grundlage für die jetzige Erweiterung habe.

    Kretschmer sah in ihrer Art der Porträtfotografie keinen Bedarf an Farbe, weshalb sie sich zeitlebens allen farbfotografischen Entwicklungen gegenüber verschlossen hat: "Die meisten Leute, die zu mir kamen, wussten, wie ich fotografiere, sie kannten meinen Stil. Anders kann ich nicht fotografieren", berichtete sie 1982 in einem Interview.

    lwl.org/LWL/Kultur/museumkunstkultur/


    Foto: "Bildnis der Opernsängerin Ellice Illiard" (um1930/31) © Nachlass Annelise Kretschmer/LWL

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