Die Ausstellung "1914 – Welt in Farbe" zeigt - das Datum legt es nahe - Farbfotografie vor dem Ersten Weltkrieg. Im Zentrum der Ausstellung stehen die bislang fast vergessenen Farbfotografien und Filme aus der Kollektion des französischen Bankiers Albert Kahn.
Begeistert von dem farbfotografischen Verfahren der Brüder Lumière beauftragte er in einer Zeit, als die Nationen Europas bereits zum Krieg rüsteten, Fotografen, um Farbbilder aus aller Welt zusammen zu tragen. Herauskommen sollte eine universelle Sammlung, die Kahn ehrgeizig als "Archives de la planète" plante. Von daher könnte die Kollektion durchaus als ein geistiger Vorläufer oder Wegbereiter der berühmteren Sammlung "Family of man" von Edward Steichen gelten.
Von diesem wahrhaft planetarischen Bildarchiv Kahns haben sich bis heute über 70.000 Farbbildaufnahmen erhalten. Sie stellen für uns heute einen historisch-ethnografischen Schatz dar, waren zu ihrer Entstehungszeit aber dokumentarisch anders motiviert: Sie sollten eine Friedensmission erfüllen, die Fremde in die Nähe holen, erlauben, Menschen anderer Nationen von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Das Projekt sollte dazu beitragen, den längst brüchig gewordenen Frieden sichern. Leider vergeblich, wie man ja weiß.
Die Bilder des "Archives de la planète" bilden aber nur den Kern der von Lothar Altringer, Rolf Sachsse und Thomas Schleper kuratierten Ausstellung. Parallel dazu stellt die Schau Kahns Kollektion in einen zeitgeschichtlichen Kontext: Gezeigt werden auch die im Auftrag von Zar Nikolaus II. entstandenen Farbfotografien des Russischen Reiches von Sergei M. Prokudin-Gorskii, das „Stollwerck-Album", das einflussreiche Großprojekt „Bilder aus den deutschen Kolonien" oder das „Kaiserpanorama", dessen Farbbilder in 3D damals wie heute faszinieren.
So ermöglicht die Ausstellung einen ganz neuen, farbenprächtigen Einblick in eine vergangene Welt, die wir bislang weitgehend nur in schwarz-weiß kannten.
Die Ausstellung im LVR-LandesMuseum Bonn läuft vom 24. September 2013 bis 23. März 2014.
Begeistert von dem farbfotografischen Verfahren der Brüder Lumière beauftragte er in einer Zeit, als die Nationen Europas bereits zum Krieg rüsteten, Fotografen, um Farbbilder aus aller Welt zusammen zu tragen. Herauskommen sollte eine universelle Sammlung, die Kahn ehrgeizig als "Archives de la planète" plante. Von daher könnte die Kollektion durchaus als ein geistiger Vorläufer oder Wegbereiter der berühmteren Sammlung "Family of man" von Edward Steichen gelten.
Von diesem wahrhaft planetarischen Bildarchiv Kahns haben sich bis heute über 70.000 Farbbildaufnahmen erhalten. Sie stellen für uns heute einen historisch-ethnografischen Schatz dar, waren zu ihrer Entstehungszeit aber dokumentarisch anders motiviert: Sie sollten eine Friedensmission erfüllen, die Fremde in die Nähe holen, erlauben, Menschen anderer Nationen von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Das Projekt sollte dazu beitragen, den längst brüchig gewordenen Frieden sichern. Leider vergeblich, wie man ja weiß.
Die Bilder des "Archives de la planète" bilden aber nur den Kern der von Lothar Altringer, Rolf Sachsse und Thomas Schleper kuratierten Ausstellung. Parallel dazu stellt die Schau Kahns Kollektion in einen zeitgeschichtlichen Kontext: Gezeigt werden auch die im Auftrag von Zar Nikolaus II. entstandenen Farbfotografien des Russischen Reiches von Sergei M. Prokudin-Gorskii, das „Stollwerck-Album", das einflussreiche Großprojekt „Bilder aus den deutschen Kolonien" oder das „Kaiserpanorama", dessen Farbbilder in 3D damals wie heute faszinieren.
So ermöglicht die Ausstellung einen ganz neuen, farbenprächtigen Einblick in eine vergangene Welt, die wir bislang weitgehend nur in schwarz-weiß kannten.
Die Ausstellung im LVR-LandesMuseum Bonn läuft vom 24. September 2013 bis 23. März 2014.