KNA: Ausgrabung des Hilarion-Klosters in Gaza



  • Einst war es das vermutlich größte Kloster im Nahen Osten, nun ist es Gazas wichtigste archäologische Stätte. Das Hilarion-Kloster soll dank internationaler und interdisziplinärer Anstrengungen zu neuem Leben erweckt werden - und später auf die Welterbeliste der Unesco kommen. So der Plan.

    Nun, wer die Nachrichten verfolgt, ahnt, in Gaza ist nichts einfach, auch nicht die Ausgrabung eines frühchristlichen Klosters, was ja dem ideologischen Anspruch der dort herrschenden Hamas in ihrem Machtbereich klar zu widerläuft.

    Dennoch hat ein internationales Grabungsteam unter französischer Leitung die Genehmigung erreicht und gräbt seit Ende der 1990er-Jahre - mehr oder minder kontinuierlich - die riesige Anlage aus.

    Das nach dem Grab des heiligen Hilarion benannte Kloster hatte seinen Höhepunkt in byzantinischer Zeit im 5. und 6. Jahrhundert aufgrund seiner Lage an wichtigen Handelsrouten. Mit der islamischen Invasion im 7. Jahrhundert wurde es weitgehend aufgegeben, ein regionales Erdbeben kam hinzu. Funde aus islamischer Zeit weisen darauf hin, dass zumindest Teile des Komplexes von den Eroberern weiter genutzt wurden.

    Andrea Krogmann hat für die Agentur KNA-bild den Stand der Ausgrabungen dokumentiert.



    Bild: Andrea Krogmann: Blick auf die Krypta des Hilarion-Klosters am 14. Juli 2021

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