Die Reisealben der Kaiserin Elisabeth



  • Elisabeth von Österreich - ihre Freunde nennen bis heute einfach: Sissi - fühlte sich am Hof zu Wien nicht besonders wohl. Aber als Kaiserin hatte sie die Mittel, auf Reisen zu gehen, so dem Hofstaat zu entfliehen! Ihre Ausflüge führten sie bis in den Orient, nach Arabien und Nordafrika.

    Warum uns das jetzt interessiert? Die Kaiserin war eine leidenschaftliche Sammlerin von Cartes-de-Visites-Fotografien, die in zahlreichen Alben überliefert sind. Daher ließ sie auch auf ihren Reisen Fotografien kaufen, die zur Erinnerung standesgemäß in luxuriösen Alben gebunden wurden. Dies geschah natürlich zu einer Zeit, in der man nicht selbst fotografierte, sondern Aufnahmen bei ortsansässigen professionellen Fotografen kaufte.

    "Reisefotografie ist einer der ältesten fotografischen Themenbereiche", so Dr. Gerald Piffl, Herausgeber der Archivgeschichten der APA PictureDesk. "Bald nach der Erfindung der Fotografie 1839 machte man sich auf, um bislang Ungesehenes mit der Kamera festzuhalten. Die Herstellung war sehr aufwendig, die fotografische Ausrüstung umfangreich und schwer. Zunächst sollte vor allem das heimische Publikum mit authentischeren Bildern versorgt werden, als es die Genregemälde der Orientmaler bislang waren. Mit der Zahl der Touristen stieg auch das Bedürfnis nach Ansichten der besuchten Orte, nach Genreszenen und Porträts lokaler „Typen“. Es kam zu einer Popularisierung und Kommerzialisierung durch Fotografen vor Ort, die meistens selbst aus Westeuropa stammten und in den Touristengebieten Fotoateliers und Verlage gründeten. Erst nachdem Kodak 1888 die erste Handkamera auf den Markt brachte, in die bereits ein Film eingelegt war, konnten Touristen ihre Reiseeindrücke selbst festhalten."

    Die von Dr. Piffl ausgewählte Zusammenstellung aus dem Nachlass Elisabeths stammt aus den Jahren um 1890, hier picturedesk.com/bild-disp/sear…0a-45ea-8525-69b7fa13c482

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