Die Schau "versetzt die Besucher*innen in jene Zeit zurück, als unsere Gegenwart begann", sagt Stephanie Müller vom LVR-LandesMuseum Bonn. Unter dem Titel „Deutschland um 1980. Fotografien aus einem fernen Land“ zeigt das Museum in Kooperation mit der Deutschen Fotothek, Dresden, und der Stiftung F.C. Gundlach, Hamburg, einen umfangreichen fotografischen Rückblick.
Müller fährt fort: "Die Zeit um 1980 war eine Phase tiefgreifender Umbrüche und zugleich eine Epoche großer Zukunftsängste. Globales Wettrüsten, grassierende Umweltzerstörung und massenhafte Arbeitslosigkeit befeuerten eine allgemeine Untergangsstimmung, sorgten jedoch zugleich auch für einen extremen Kreativitätsschub. Punk und Pop trieben wilde Blüten und beeinflussten die künstlerische Avantgarde. Eine bunte Jugendkultur behauptete sich als Motor feministischer wie homosexueller Emanzipation. Reformparteien und Öko-Bauern standen plötzlich hoch im Kurs."
Ausgangspunkt der Ausstellung war die Übernahme des Nachlasses von Hans-Martin Küsters in den Sammlungsbestand das LVR-LandesMuseums Bonn. Diese Position wird nun ergänzt durch Fotografien von Mahmoud Dabdoub, Gerd Danigel, Barbara Klemm, Martin Langer, Angela Neuke und Ingolf Thiel aus den Archiven der Deutschen Fotothek Dresden und der Stiftung F.C. Gundlach Hamburg.
Ergänzt wird die Foto-Ausstellung durch zeittypische Alltagsobjekte wie eine Telefonzelle, zwei Röhrenfernseher und zahlreiche Langspielplatten sowie Bücher und Zeitschriften der 80er Jahre.
Die Schau läuft bis zum 14. August 2022. landesmuseum-bonn.lvr.de/de/startseite.html
Bild: Angela Neuke, Beisetzung von Gudrun Ensslin, Andreas Baader und Jan-Carl Raspe. Pfarrer Ensslin, Stuttgart, 27. Oktober 1977– LVR-LandesMuseum Bonn © Lillemor Lutz
2.373 mal gelesen