HH: Jürgen Schadeberg - Fotografien



  • Jürgen Schadeberg ist zweifellos ein - nicht nur von seiner Fotografie, sondern auch von seiner Person her - sehr interessanter Fotograf. Die in Hamburg ansässige Capitis Galerie (Kaiser-Wilhelm-Straße 77, 20355 Hamburg) zeigt ausgewählte Arbeiten des 2020 verstorbenen Ausnahmefotografen ab dem 11. Februar 2023.

    Der Name Jürgen Schadeberg ist untrennbar mit unserem Bild Südafrikas verbunden. Er porträtiert den jungen Rechtsanwalt und ANC-Kämpfer Nelson Mandela ebenso wie die damals nur unter Schwarzen bekannte Sängerin Miriam Makeba. Seine Momentaufnahmen vom Alltag und der Jazz-, Swing- und Kneipenszene in den schwarzen Townships, der Prozess gegen Mandela oder die Räumung von Sophiatown machen ihn zum wichtigen Chronisten dieser Zeit.

    1931 in Berlin geboren absolvierte eine Fotografenausbildung in Berlin und Hamburg. Danach siedelte er als Neunzehnjähriger über nach Südafrika. Dort leitet er die Fotoredaktion des Drum Magazine, des ersten schwarzen Lifestyle-Magazins Afrikas. Gemeinsam mit dem Journalisten Henry Nxumalo und dem Verleger Jim Bailey macht er das Magazin zu einer Legende. Als Folge der zunehmenden Behinderung seiner Arbeit durch das Apartheid-Regime verlässt Schadeberg 1964 Südafrika und lebt und arbeitet während der 60er und 70er Jahre u.a. in London und Hamburg. In den 80er Jahren kehrt er erneut nach Südafrika zurück, um das Ende der Apartheid zu dokumentieren.

    Bilder: Hans Prignitz bei einem Handstand auf der St. Michaelis Kirche in Hamburg, 1948
    Avoiding the Pass, Johannesburg 1955

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