bpk-Bildagentur: Nachlass des NS-Fotografen Alfred Kiss


  • Der in der bpk-Bildagentur verwahrte fotografische Nachlass von Alfred Kiss (1904-1945) wurde 2022/23 umfangreich überarbeitet: 1.476 der insgesamt 4.674 Fotografien stehen online zur Verfügung.

    Kiss gehörte der deutschen Minderheit im polnischen Lodz an und war von ca. 1934-1943 als Fotograf aktiv, zunächst neben seinem Beruf als Spinnmeister. Seine Vorkriegsfotografien inszenieren aus völkischer Perspektive das Deutschtum in Polen und dokumentieren die Geschichte des nach NS-Vorbild umgestalteten "Deutschen Volksverbands in Polen".

    In der Zeit der deutschen Besetzung Polens war Kiss Mitinhaber des "Ostlandbild"-Archivs und leitete zeitweilig die Bildstelle der NSDAP-Kreisleitung für den Stadtkreis "Litzmannstadt" (Lodz). Er war Autor von Fotos der Zerstörung von Synagogen in Łódź und fotografierte 1940 die Entstehung des Ghettos Litzmannstadt. Seine Fotos veröffentlichte er in der Litzmannstadtter Zeitung. 1943 trat er in die Armee ein, mit der er an der Ostfront in Kaunas (Litauen) war. Laut der polnischen Wikipedia stab er 1945 in Hel in Polen.

    Die bislang weitgehend unbekannten Fotografien sind historische Quellen für die Erforschung und Vermittlung der Geschichte der deutschen Minderheit in Polen vor dem Zweiten Weltkrieg, der Lodzer Stadtgeschichte und der NS-Politik im "Reichsgau Wartheland". Eine Auswahl von 100 Fotografien finden Rechercheure im Portfolio von bpk: bpk-bildagentur.de/series/1.1930392

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