MA-LU-HD: Vierte Biennale für Fotografie abgesagt

  • Nachdem der langjährige Schirmherr der Biennale, die BASF, angekündigt hatte, die Veranstaltung nach der vierten Auflage 2024 nicht weiterhin zu sponsern, war die Zukunft des Events ohnehin ungewiss.

    Nun wurde bereits die Biennale, die im März 2024 in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg hätte stattfinden sollen, abgesagt. Begründet wird dies mit einem gestörten Vertrauensverhältnis zwischen den austragenden Städten und Shahidul Alam, einem der drei Kuratoren aus Bangladesch.

    Laut der Pressemitteilung der Veranstalter waren Facebook-Posts, welche er nach dem Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober verbreitete, der Auslöser. Hierzu heißt es in der Meldung weiter: „Verschiedene Posts von Shahidul Alam nach dem 7. Oktober auf seinem Facebook Kanal haben antisemitisch lesbaren und antisemitischen Inhalten eine Plattform gegeben. Dazu gehören ein unkommentiertes Interview von Shahidul Alam mit dem palästinensischen Botschafter in Bangladesch, ein Vergleich des aktuellen Krieges mit dem Holocaust und Vorwürfe des Genozids des Staates Israels an der palästinensischen Bevölkerung in Gaza. Rassistische und andere vergleichbare Kommentare z.B. mit einer gegen die israelische Zivilbevölkerung gerichteten terroristischen Bildsprache (Gleitschirmflieger mit Waffen) werden nicht gelöscht. Die drei vorgenannten Städte lehnen diese Posts entschieden ab."

    Die angesetzte Programm-Pressekonferenz wurde kurzfristig abgesagt und statt dessen das Gespräch mit den Kuratoren gesucht. Jedoch verwies Shahidul Alam - so die Städte - auf seine Meinungsfreiheit und sein Selbstverständnis als Aktivist. Kurzum: Es konnte bei dem Treffen keine Einigung erzielt werden.

    Da die beiden anderen Co-Kuratoren, Munem Wasif und Tanzim Wahab, es ablehnten, die Biennale ohne Alam zu organisieren, wurde die Veranstaltung kurzerhand abgesagt.

    Jan Hartmann

    913 mal gelesen