Anlässlich des 100. Geburtstages der französisch-schweizerischen Fotografin Sabine Weiss (1924–2021) zeigt f³ – freiraum für fotografie erstmals in Deutschland eine Retrospektive ihrer Arbeit.
Neben Robert Doisneau, Willy Ronis und Brassaï ist Sabine Weiss eine der wichtigsten Vertreter der französischen humanistischen Fotografie. Diese Bewegung, die ihre Blütezeit nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte, zeichnete sich dadurch aus, dass sie das Leben und den Alltag der arbeitenden Klasse einfühlsam darstellte.
Sabine Weiss (geb. Weber) wurde 1924 in Saint-Gingolph in der Schweiz geboren. Sie absolvierte eine Lehre als Fotografin im Studio des Fotografen Paul Boissonnas in Genf und ließ sich anschließend in Paris nieder, wo sie dem deutschen Modefotografen Willy Maywald assistierte. Nach ihrer Heirat mit dem amerikanischen Maler Hugh Weiss arbeitete sie ab 1950 als freischaffende Fotografin und trat 1952 der Pariser Agentur Rapho bei.
f³ schildert die Fotografin: "A Photographer’s Life beleuchtet eine fotografische Karriere, die von einer unstillbaren Neugier auf andere Menschen angetrieben wurde. Sabine Weiss sah jeden Bereich der Fotografie, ob Reportage, Illustrationen, Mode, Werbung, Porträts oder persönliche Arbeiten als Herausforderung an. Fotografie war für sie Vorwand zum Reisen, zur Begegnung mit Menschen, Lebenseinstellung und Mittel zum Selbstausdruck. Die Ausstellung, an der die Fotografin bis zu ihrem Tod mitgewirkt hat, berichtet von dieser lebenslangen Leidenschaft."
Die Schau ist noch bis zum 24. November im f³ – freiraum für fotografie (Waldemarstraße 17, 10179 Berlin) zu sehen.
Bild oben: Laufender Mann, Paris, Frankreich, 1953. Photo Elysée Collection © Sabine Weiss / Photo Elysée, Lausanne
Bild unten: Petrodvorets Park, bei Sankt Petersburg, UdSSR, 1961. Photo Elysée Collection © Sabine Weiss / Photo Elysée, Lausanne
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